Der Marathon-Killer: Thriller by Jon Stock & Andreas Helweg

Der Marathon-Killer: Thriller by Jon Stock & Andreas Helweg

Autor:Jon Stock & Andreas Helweg [Stock, Jon & Helweg, Andreas]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 3442374642
Herausgeber: Blanvalet Taschenbuch Verlag
veröffentlicht: 2014-11-29T00:00:00+00:00


27

»Es war eine Vorsichtsmaßnahme, mehr nicht, Marcus«, sagte Sir David Chadwick und beobachtete Fielding aufmerksam, während er ihnen beiden Gin einschenkte. »Sie hat niemals direkt für sie gearbeitet. Letztendlich war sie immer uns verpflichtet.«

Fielding schwieg und schaute durch die hohen Terrassentüren hinaus auf eine Gruppe Frauenstatuen im Garten. Es waren drei, deren große Umrisse erhellt wurden von Lampen, die in den verzierten Brunnen eingelassen waren. In Chislehurst schien es von nackten Gartenstatuen zu wimmeln, dachte Fielding, zumindest in dem Privatweg, an dem Chadwick wohnte. Statuen, Bodenschwellen und Gegensprechanlagen mit Kameras an den Hauseingängen. Selbst Fieldings Fahrer, der draußen im Dienstwagen wartete, hatte diese Protzerei überrascht.

»Die Amerikaner haben darauf bestanden«, unterbrach Chadwick die Stille. Fielding machte ihn nervös, wenn er in dieser Stimmung war und sich seine Schweigsamkeit kaum deuten ließ. »Unglücklicherweise waren wir nicht in der Position, es ihnen abzuschlagen. Sie wissen so gut wie ich, wie die Lage aussah. Es herrschte Aufruhr. Keine Spuren, was die Anschlagserie betraf, und der Chef des MI6 stand unter Verdacht.«

Fielding sagte noch immer nichts, drehte sich um und nahm seinen Drink. Er hatte um ein Treffen außerhalb von London gebeten, und Chadwick hatte es für die perfekte Lösung gehalten, ihn zum Abendessen zu sich nach Hause einzuladen, zumal seine Frau zu einer Chorprobe gegangen war. Die informelle Umgebung würde es ihnen erlauben, offen über die Zukunft des MI6 zu sprechen, wie der Dienst sich nach den Schäden durch die Affäre um Stephen Marchant neu ordnen konnte, und natürlich darüber, was Fielding mit Daniel Marchant angestellt hatte. Hatte er außerdem mit der neuen Orangerie im edwardianischen Stil angeben wollen, die er im Garten hatte bauen lassen, nachdem er Vorsitzender des Joint Intelligence Committee geworden war? Vielleicht. Doch inzwischen bereute er es, denn Fielding hatte irgendwie von der Sache mit Leila erfahren.

»Ich brauche die Bestätigung, dass es nicht noch jemanden gibt«, sagte Fielding schließlich.

»Sie war die Einzige«, erwiderte Chadwick und gesellte sich zu ihm ans Fenster. »Und niemand war glücklich mit der Situation, Marcus.«

»Außer Spiro. Und Armstrong.«

»Wir mussten herausfinden, ob das Leck innerhalb der Familie bestand.«

»Aus diesem Grund habe ich Daniel Marchant suspendiert.«

»Und das war genau die richtige Entscheidung. Aber ich fürchte, es hat nicht genügt. Daniel ist ein bisschen aus dem Ruder gelaufen, als Stephen starb, und zeigte erste Anzeichen von Rebellion.«

»Er kannte die Regeln und wusste, wir würden ihn kaltstellen, falls er sich zu einem neuen Tomlinson entwickelt.«

»Die Amerikaner wollten größere Sicherheiten, was sich angesichts des Marathonanschlags als keine schlechte Entscheidung erwiesen hat.«

Fielding lachte trocken. »Das Attentat hat Daniel Marchant vereitelt.«

»Leila stellt die Angelegenheit in ihrem Bericht allerdings etwas mehrschichtiger dar.«

»Nicht in dem Bericht, den ich gelesen habe. Ohne Zweifel hat sie anderen erzählt, was sie hören wollten.«

»Haben Sie ihrer Versetzung für drei Monate zugestimmt?«

»Natürlich. Unter der Bedingung, dass sie niemals zurückkommt.«

»Übrigens, woher haben Sie es gewusst?«

»Woher weiß man in diesem Geschäft über etwas Bescheid? Man fügt die einzelnen Punkte zusammen, dreht die Dinge ins richtige Licht und versucht, mit ein bisschen Glück das Gesamtbild zu erkennen.« Er zögerte kurz. »Sie hat keinen ordentlichen Bericht über ein Treffen mit ihrem besten Kontaktmann aus der Golfregion vorgelegt.



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